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Inwiefern fördert die Social-Media-Logik den Rechtspopulismus in sozialen Netzwerken?

Eine Literaturanalyse des aktuellen Forschungsstandes

Vor allem rechtspopulistische Politiker/-innen sind in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Instagram äußerst aktiv. Zudem scheinen sie dort sehr erfolgreich zu sein. Da ihre Anhänger sich verstärkt auf diesen Plattformen informieren und klassische Medien vermeiden, ist es notwendig, die Logik von Social Media und ihre Vorteile für Rechtspopulisten zu analysieren, um ihre Anziehungskraft zu verstehen.

Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, wie Rechtspopulisten soziale Medien nutzen und warum sie dort so erfolgreich sein können. Dazu wurden folgende Forschungsfragen aufgestellt: Wie verhalten sich Rechtspopulisten in sozialen Netzwerken? Welche Vorteile bieten diese Netzwerke? Das Verhalten wird untersucht anhand rechtspopulistischer Inhalte sowie der stilistischen und strategischen Mittel, die verwendet werden. Um die Vorteile herauszuarbeiten, wird betrachtet, welche Inhalte gut ankommen, ob die Kommunikation durch eine einzelne (Führungs-)Person Anklang findet sowie welche der Stile und Strategien wirklich funktionieren.

Um die Forschungsfragen zu beantworten, wird eine Literaturanalyse durchgeführt, um den aktuellen Forschungsstand herauszuarbeiten. Dazu werden aktuelle empirische Studien zum Thema Rechtspopulismus in sozialen Medien analysiert. Die Ergebnisse der Literaturanalyse zeigen, dass in sozialen Netzwerken erfolgreiche rechtspopulistische Politiker/-innen ihre ideologischen Inhalte vor allem dazu gebrauchen, um sich als Volksvertreter/-innen zu inszenieren. Außerdem verwenden sie gezielt Stilmittel wie Emotionalität, Simplifizierung und Negativität zur Generierung von Aufmerksamkeit. Zudem nutzen Rechtspopulisten soziale Netzwerke strategisch, indem sie beispielsweise den Fokus auf eine bestimmte Führungsperson legen, die sich als charismatisch und nahbar darstellt. Sie machen sich also die Funktionsweise von Social Media zu eigen, um ihre Bewegung zu legitimieren und die Massen zu mobilisieren.

Die Literaturanalyse zeigt, dass das Phänomen Rechtspopulismus in sozialen Medien sowohl aus einer ideologischen als auch einer kommunikationsstrategischen Perspektive betrachtet werden muss. Weitere Forschung könnte verstärkt auf einen länderübergreifenden Vergleich setzen und auf die jeweiligen kulturellen Hintergründe eingehen, die bestimmte Verhaltensmuster erklären können.