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Investor Relations

Der Kommunikationsprozess und seine Akteure

Seit Mitte der neunziger Jahre erlebt die Aktie bei deutschen Unternehmen als Finanzierungsquelle eine regelrechte Renaissance. Im Zusammenhang mit diesem Aufschwung am Aktienmarkt und dem verstärkten Wettbewerb um Kapital entsteht auch bei deutschen Unternehmen ein Bewusstsein für die strategische Bedeutung der Beziehungspflege zu Anlegern und zur Financial Community, die sich aus Finanzanalysten, Fondsmanagern, Finanzjournalisten und Rating-Agenturen zusammensetzt. In Deutschland hat sich der aus den USA stammende Begriff „Investor Relations“ durchgesetzt. Aufgabe von Investor Relations ist die Generierung vertrauensbildender Kommunikationsmaßnahmen, um die Attraktivität des Unternehmens für aktuelle und potenzielle Kapitalgeber zu erhöhen. Vom Informationsfluss ist abhängig, wie der Meinungsbildungsprozess am Finanzmarkt verläuft und in welchem Anlageverhalten er mündet. Bei Investor Relations als Kommunikationsprozess handelt es sich nicht um einen einseitigen und linearen Kommunikationsfluss vom Unternehmen hin zu den Zielgruppen. Die Zielgruppen agieren selbst im Kommunikationsprozess und werden somit zu Akteuren, die Rückkopplungsmechanismen auslösen.
Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Gegenüberstellung des theoretischen Modells von Investor Relations mit den Erkenntnissen aus der Praxis. Anhand von Experteninterviews wird besonders auf ihre Funktion als Akteure im Kommunikationsprozess eingegangen, unter besonderer Berücksichtigung des eigenen Rollenverständnisses und des daraus resultierenden Verhaltens im Kommunikationsfluss.