Muslime und Flüchtlinge sind ein brisantes Thema in Deutschland, welches nicht zuletzt auf sozialen Netzwerkplattformen heiß diskutiert wird. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, die zugrundeliegenden Prozesse besser zu verstehen, um das Potential der immer beliebter werdenden Plattformen konstruktiver nutzen zu können. Mittels eines 2x2x2-Experiments ohne Kontrollgruppen wurde überprüft, wie die Bedrohungsdarstellung in Zeitungsartikeln auf Facebook die wahrgenommene Bedrohung von Rezipienten beeinflusst. Weitergehend war von Interesse, wie sich die unabhängigen Variablen realistische und symbolische Bedrohung sowie soziale Identität abhängige Variable Fremdgruppeneinstellung auswirken. Außerdem wurden drei serielle multiple Mediatormodelle getestet, in denen die Wirkung der beiden Bedrohungsarten auf die Kriterien kognitive, affektive und gesamte Einstellung jeweils durch soziale Identität und Intergruppenangst vermittelt wird. Die Bedrohungsdarstellung hat im untersuchten Kontext einen signifikanten Effekt auf die Bedrohungswahrnehmung. Des Weiteren konnte bewiesen werden, dass beide Bedrohungsarten einen signifikanten Einfluss auf die Fremdgruppeneinstellung haben. Alle drei geprüften Mediatormodelle wurden bestätigt. Die Wirkung der symbolischen Bedrohung wird in allen drei Modellen partiell vermittelt, die der realistischen in zwei Modellen ebenfalls und im Fall der affektiven Einstellung sogar vollständig.
Intergruppenkontakt auf sozialen Netzwerkplattformen
Die Rolle von sozialer Identität und Bedrohungsdarstellung
auf die Einstellung gegenüber Muslimen