Mit der Sicherung der Grundbedürfnisse und des zunehmenden Lebensstandards auf der Welt rückt die Lebenszufriedenheit von Individuen immer stärker in den Vordergrund. Nicht nur von einem normativen Standpunkt aus betrachtet, sollte das Ziel der heutigen Zeit sein, die Zufriedenheit der Menschen mit ihrem Leben zu maximieren, sondern auch die Vielzahl an positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, Karriere und Beziehungen von Individuen begründen ihre Relevanz. Mit dem Streben nach hoher Lebenszufriedenheit in der Gesellschaft stellt sich die Frage nach den Gründen, weshalb Personen mit ihrem Leben nicht zufrieden oder unzufriedener sind als andere. In der vorliegenden Arbeit wurde die Rolle von Social Media näher untersucht, da die Nutzung solcher Plattformen für viele Individuen ein integraler Bestandteil ihres Alltags darstellt. Vergangene Studien haben sich insbesondere mit Facebook auseinandergesetzt, weshalb hier Instagram als schnell wachsende Plattform mit besonderen Charakteristika Gegenstand der Untersuchung darstellte.
Zunächst wurde der Zusammenhang von Social-Media-Nutzung und Lebenszufriedenheit mithilfe der Theorie des Sozialen Vergleichs näher erläutert, bevor die Relevanz Instagrams aufgezeigt wurde. Die postulierten Hypothesen und Forschungsfragen wurden mithilfe einer quantitativen Online-Befragung untersucht. Die Stichprobe bestand aus 199 Teilnehmer/innen im Alter von 18 bis 29 Jahren, da diese die Kern-Nutzer/innen Instagrams darstellen. Die Untersuchung zeigte keinen direkten Zusammenhang zwischen der Instagram-Nutzung und Lebenszufriedenheit der Teilnehmer/innen, sondern vielmehr einen indirekten Zusammenhang, der über Sozialen Vergleich und daraus resultierende Vergleichsfolgen mediiert wird. Die Instagram-Nutzung war sowohl positiv mit Vergleichsfolgen wie Neid und Frustration als auch mit Vergleichsfolgen wie Motivation und Inspiration korreliert. Während diese positiven Vergleichsfolgen nicht mit einer höheren Lebenszufriedenheit verbunden waren, ergab sich für negative Vergleichsfolgen ein signifikanter negativer Zusammenhang mit Lebenszufriedenheit. Bei der Einordnung dieser Ergebnisse ist allerdings zu beachten, dass die Effekte insgesamt schwach ausgeprägt waren und zudem die Lebenszufriedenheit der Teilnehmer auf einem hohen Ausgangsniveau lagen.