Private Rundfunkanbieter und Verleger betrachten die öffentlich-rechtlichen Onlineportale als gebührenfinanzierte Wettbewerbsverzerrung im World Wide Web. ARD und ZDF verteidigen ihre umfangreichen Internetauftritte dagegen als Inseln der Qualität im Netz. Inzwischen müssen die Öffentlich-Rechtlichen neuartige Angebote, wie ihr Onlineangebot, einem Drei-Stufen-Test unterziehen, um sie zu legitimieren. Im Gegensatz zum britischen Vorbild, dem Public Value Test der BBC, ist jedoch nicht vorgesehen, dass auch die Gebührenzahler sich im Rahmen dieses Verfahrens an der Debatte um neue Medienangebote beteiligen.
Aber welchen Wert messen die User dem öffentlich-rechtlichen Onlineangebot bei? Das ist die Frage, die dieser Arbeit zu Grunde liegt. Um erste Erkenntnisse darüber zu erlangen, wurde eine Gruppendiskussion mit Nutzern unterschiedlichen Alters und Nutzungsmotiven durchgeführt.
Die Ergebnisse stärken den öffentlich-rechtlichen Anstalten den Rücken. Jung wie alt schätzen die Vielfalt an fundierter Information, die auf den Onlineportalen der Öffentlich-Rechtlichen geboten wird. Der besondere Mehrwert gegenüber dem Fernsehprogramm liegt für die Nutzer vor allem darin, dass die Inhalte non-linear und äußerst flexibel genutzt werden können. Sie teilen die Auffassung, dass der öffentlich-rechtliche Auftrag nicht auf Fernsehen und Hörfunk beschränkt ist, sondern, dass er sich im Internet fortsetzt.
Inseln der Qualität im Internet
Eine qualitative Untersuchung der Bewertung öffent-lich-rechtlicher Onlineangebote aus Nutzersicht