Ein Großteil unserer Daten, unserer Kultur und Unterhaltung entsteht digital oder wird digitalisiert. Diese Daten sind innerhalb einiger Jahre vom Verfall bedroht, wenn nichts zu ihrer Sicherung geschieht. Wichtige Daten, etwa von Volkszählungen, sind bereits verlorengegangen.
Das Problem stellt sich aus verschiedenen Gründen. Neben der Unzuverlässigkeit der Technologie und der eingeschränkten Lebensdauer der Datenträger spielen vor allem menschlich geschaffene Informationsstrukturen eine große Rolle: Dateisysteme und Dateiformate können sehr komplex werden, unterliegen häufigen Änderungen und behindern deswegen den Zugang zu den Informationen.
Als Lösungsvorschläge werden verschiedene Vorgehensweisen wie Computermuseen, Verwendung standardisierter Dateiformate, Migration und Emulation diskutiert. Insbesondere die Migration und die Emulation oder eine Kombination aus beidem erscheinen für die Sicherung der Langzeitverfügbarkeit vieler Informationen geeignet, doch lösen sie das Problem nicht vollständig.
Neue rechtliche und technische Entwicklungen wie Software-Patente, Digital-Rights-Management-Technologien und deren Umgehungsverbot erschweren die Anwendung der geeigneten Verfahren; allerdings verpflichten andere Regelungen wie das Pflichtexemplar und Steuergesetzte zu ihrer Anwendung. Dieses Spannungsfeld ist neben den technischen Aspekten der Langzeitverfügbarkeit die große Herausforderung für die nähere Zukunft.