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Informationspreisgabe trotz Bedenken?!

Eine empirische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Besorgnis um die Privatsphäre auf Social Network Sites und dem Grad der Selbstoffenbarung am Beispiel von Facebook

Mitglieder von Social Network Sites zeigen große Bereitschaft zur Informationspreisgabe und stellen selbst intime Informationen von sich ins Netz. Parallel dazu stehen Anbieter wie Facebook & Co. in der Kritik, fahrlässig mit Nutzerdaten umzugehen. Die Betrachtung relevanter Studien zu diesem Thema zeigte, dass Personen sich häufig paradox verhalten und trotz eines hohen Grads an Besorgnis eine Vielzahl an Informationen über sich preisgeben. Dieses Phänomen, das sich mit dem Begriff des „Privacy Paradox“ beschreiben lässt, wurde mit Hilfe einer quantitativen Online-Befragung von Facebook-Mitgliedern untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass ein Drittel der Befragten sich paradox verhält und trotz hoher Besorgnis eine Vielzahl an Informationen preisgibt. Erklärt werden kann dieses Verhalten damit, dass Personen mit paradoxem Verhalten einen höheren Nutzen in der Verwendung von Facebook sehen und einen höheren Grad an Habitualisierung aufweisen.