Mit dem Aufkommen globaler Netzwerke, Konnektivitäten und Flows ist die Artikulation der eigenen Identität zur alltäglichen Aufgabe des postmodernen Menschen geworden. Im Zeitalter der Informationsgesellschaft ergeben sich dem Subjekt nie dagewesene Möglichkeiten der Selbstthematisierung und Selbstinszenierung. Besonders deutlich wird die Individualisierung, Demokratisierung und Veralltäglichung kommunikativer subjektkonstituierender Praktiken am Beispiel der Personal-Style-Blogs. Die Arbeit setzt sich mit den Merkmalen und Motivationen der Selbstpraktiken deutscher Personal-Style-Bloggerinnen auseinander. Ein qualitativer Forschungsansatz aus theoriegeleiteten Expertinneninterviews und anschließender Online-Inhaltsanalyse wurde gewählt, um den bisher wenig erforschten Gegenstand historisch zu verorten und begrifflich zu systematisieren. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht (nur) der Descartsche Vernunfts-, sondern der Castellsche Beziehungsmensch die Teilhabe an der Gestaltung von Gegenwart und Zukunft wahrscheinlicher macht. Ich blogge, also bin ich.