Fernsehserien und deren Figuren bieten den Zuschauern stetig Anlässe, ihre eigenen Werte und Einstellungen zu reflektieren. Am Beispiel der Frauenserien „Girls“ und „Sex and the City“ wurde mit Leitfadeninterviews untersucht, wie Rezipientinnen diese Serien zur Arbeit an ihrer Identität nutzen. Dabei zeigte sich, dass die Frauenserien zum einen den Selbstwert der Probandinnen in ihrer sozialen Identität als Zuschauerinnen und hierüber deren personale Identität stärken, indem die Zugehörigkeit zum Serienpublikum als Grundlage für die Zuschreibung positiver Eigenschaften und die Abgrenzung von anderen herangezogen wird. Zum anderen dienen die Serien ihren Rezipientinnen als Sozialisierungsinstanzen, die ihnen Material zur Auseinandersetzung mit sich selbst liefern. Darüber hinaus zeigen die Serien den Probandinnen auch Verhaltensmuster und Optionen für die Ausgestaltung weiblicher sozialer Rollen auf und ergänzen so die diesbezüglichen Rollenmodelle aus dem lebensweltlichen Umfeld.
„I think I’m definitely a Carrie at heart“
Eine qualitative Untersuchung zur serienbasierten Identitätsarbeit der Rezipientinnen von TV-Frauenserien anhand von „Girls“ und „Sex and the City“