Das soziale und politische Thema Homosexualität ist von öffentlichem Interesse und somit Gegenstand der Medien. Dies verlangt nähere Betrachtung aus Sicht der Kommunikationswissenschaft, spezieller der Wirkungsforschung. Die Arbeit verdeutlicht, welche Wirkung die Darstellung von Homosexualität im Unterhaltungsfernsehen auf die Rezipienten hat. Hierzu wird untersucht, wie Homosexuelle dargestellt werden und worin die Unterschiede zwischen verschiedenen Genres liegen. Zentral ist die Frage, ob die Darstellung von Homosexualität im Unterhaltungsfernsehen zur Kultivierung erster und zweiter Ordnung zum Thema Homosexualität führt und, ob diese genreabhängig ist. Die literaturanalytische Betrachtung einzelner Genres zeigt, dass Homosexuelle als Minderheitengruppen ehemals und aktuell verzerrt, in Form von Diskriminierung und Stereotypisierung, präsentiert werden. Bezogen auf diese wertgeladenen Bilder sind die Grenzen zwischen den Genres fließend. Es existieren Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Darstellung, welche teils auf die Struktur und die thematische Ausrichtung der Genres zurückzuführen sind. Unterhaltungsfernsehen leistet einen Beitrag zur Bildung und Vermittlung gesellschaftlicher und politischer Themen. Als Basis der Analyse dienen der Ansatz der Kultivierung von Gerbner und Gross (1976) und die Weiterentwicklung der Genrespezifizität. Für Homosexualität sind Kultivierungseffekte bei einzelnen Genres im Vergleich zur Gesamtfernsehnutzung nachzuweisen.
Homosexualität und Medien
Zur Darstellung und Kultivierung im Unterhaltungsfernsehen