transfer 15(3) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Home is where your heart is – Warum es dem NDR (noch) nicht gelingt, die junge Zielgruppe mit dem gewählten Heimatkonzept zu erreichen

Eine qualitative Untersuchung über die Rolle von Heimatverbundenheit bei der Rezeption regionaler Inhalte am Beispiel des NDR Fernsehens

Das Konzept der Heimat hat in der vergangenen Zeit in vielen Bereichen an Aktualität gewonnen. Nicht zuletzt die Dritten Programme der Landesrundfunkanstalten in Deutschland stützen ihr regionales Fernsehangebot auf die Vermittlung von heimatbasierten Aspekten. Die ausbleibende Nutzung dieser Fernsehprogramme vor allem durch junge Zuschauer wirft die Frage auf, ob sich das Modell Heimat generell zur Ansprache junger Personen eignet. Ausgehend von dieser Beobachtung untersucht die vorliegende Arbeit die Relevanz von Heimatverbundenheit bei der Nutzung regionaler Medienangebote am Beispiel der Fernsehsendungen des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Zur Annäherung an den Gegenstandsbereich Heimat wurden hierbei besonders soziologische Abhandlungen hinzugezogen; das klassische Mediennutzungsmodell des Uses & Gratifications Ansatzes dient wiederum als Erklärungsgrundlage für die Zuwendung zu regionalen Inhalten. Durch eine qualitative Herangehensweise konnte ein tiefer Einblick in das komplexe Heimatbewusstsein der befragten 14- bis 29-Jährigen generiert werden. Es konnte zudem offengelegt werden, dass die Aufbereitung von Heimat telemedial nur gelingt, wenn man sich von dem rein informativen Anspruch löst und die Nahwelt der Befragten auf interessante und unterhaltende Art und Weise in das Programm integriert.