Jeder Fünfte in Deutschland ist Ausländer oder hat einen Migrationshintergrund. Die deutschen Medien spiegeln diese Realität nur verzerrt wider. Gleichzeitig wird den Medien integratives Potenzial zugeschrieben.
„Funkhaus Europa“ ist die Antwort des Westdeutschen Rundfunks auf diesen Befund und damit einhergehende Imperative. Mit einem Mix aus fremd- und deutschsprachigem Programm will der Sender einen aktiven Beitrag zur Integration leisten.
Die Arbeit geht der Frage nach, welche typischen Merkmale die Berichterstattung und die Struktur von FHE prägen, welche dieser Merkmale bewusst als integrative Mittel eingesetzt werden und welche Ideen und Absichten FHE generell zugrunde liegen.
Die Untersuchung verlief dreistufig: (1) Mit einer Literaturauswertung wird der Anspruch des WDR an seine Integrationsleistung geklärt. (2) In problemzentrierten Interviews werden die An- und Absichten der FHE-Redakteure untersucht. (3) Ob und wie diese Intentionen und die aus der Theorie resultierenden Anforderungen sich im Programm wieder finden, zeigt eine vergleichende Programmanalyse.
Es wird deutlich, dass FHE in Konzeption und Sendealltag den Forderungen der Forschung an integrative Medien weitgehend gerecht wird. Die zentralen von den Redakteuren explizit als integrativ benannten Charakteristika, etwa die Integration Ausländischstämmiger in Inhalte und Produktion, finden sich als typische Merkmale wieder.
Hörfunk als Instrument der Integration
Berichterstattungs- und Strukturspezifika eines Integrationssenders am Beispiel von Funkhaus Europa, WDR