Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Begriff der Heimat und dem deutsch-österreichischen Genre des Heimatfilms. Im theoretischen Teil wird zunächst die Entwicklung und Veränderung dieses Genres beleuchtet. Weiters werden die Problematik und der Bedeutungswandel des komplexen und mehrdeutigen Heimat-Begriffs thematisiert.
Das zentrale Forschungsinteresse fragt einerseits, wie sich die Bilder von Heimat in den verschiedenen Ausformungen des Genres präsentiert und verändert haben (mittels einer genrespezifischen Filminterpretation im Sinne Werner Faulstichs (1988)), andererseits nach den unterschiedlichen Zugangsweisen und Lesarten der Filmkritik (mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring (2000)). Dazu wurde eine exemplarische Auswahl von vier Filmen getroffen: Echo der Berge (1954), Der Weibsteufel (1966), Heidenlöcher (1986) und Ich gelobe (1994).
Es konnte gezeigt werden, dass sich die Darstellung von Heimat in den Filmen aus mehr als bloß Landschaft und Provinz zusammensetzt. Bezüglich der Zugangsweisen der Filmkritik konnte die Tendenz bekräftigt werden, dass das Genre in den fünfziger Jahren mehrheitlich negativ kritisiert wurde. Die realistischeren späteren Filme wurden durchwegs positiv, teilweise auch sehr euphorisch, angenommen. Unterschiedliche Lesarten zwischen Boulevard-, Regional-, Partei- und Qualitätszeitungen ließen sich nur vereinzelt ausmachen und sind daher als unbedeutend einzustufen.
„Heimatliche Bilderwelten“
Darstellung von Heimat und Lesarten der Filmkritik - eine qualitative Analyse zum österreichischen Heimatfilm