Telefonieren, „simsen“, im Internet surfen, fotografieren, Musik hören: Das Handy ist in den vergangenen Jahren zum ständigen Wegbegleiter avanciert. Man könnte gar meinen, dass sich eine Art „Handykultur“ in Deutschland entwickelt hat. Die Arbeit geht deshalb der Frage nach, welche sozialen Normen und Konventionen in Bezug auf die Handykommunikation bereits entstanden sind und ob es kollektive Nutzungsmuster gibt.
Zunächst wird der Kontext der Handyentwicklung sowie die öffentliche und private Nutzung theoretisch betrachtet. Bisherige Forschungsergebnisse zu verschiedenen Nutzergruppen werden zusammengetragen und integriert. Auf Basis einer standardisierten, nicht repräsentativen Befragung erfolgt die Untersuchung von Hypothesen und offenen Forschungsfragen.
Die Studie führt zu der Erkenntnis, dass sich Nutzungsmuster und -motive auf ganz unterschiedlichen Ebenen ausmachen lassen und dass sich neue Normen in Bezug auf den Handygebrauch noch nicht dauerhaft gefestigt zu haben scheinen. Es kann unter anderem nachgewiesen werden, dass sich soziodemographische Merkmale wie Alter, Geschlecht und Beruf auf die Handynutzung sowie die Beurteilung derselben auswirken. Unabhängig von diesen Merkmalen werden insgesamt drei Nutzertypen ausgemacht. Die multimedialen Nutzungsoptionen haben sich indes offenbar erst bei einer kleinen Nutzergruppe etabliert. Mit der technischen Weiterentwicklung des Handys unterliegt also auch die „Handykultur“ einem Wandel.
„Handykultur“ in Deutschland
Eine empirische Analyse von Nutzungsmustern beim Umgang mit Mobiltelefonen und Konventionen bei der Handykommunikation