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Good doc, bad doc?! – Online-Bewertungen als Qualitätsindikatoren für Ärzte?

Eine experimentelle Untersuchung des Einflusses von Elementen der Online- Empfehlungskommunikation (eWOM) in Arztbewertungsportalen auf die Einstellung zum bewerteten Arzt – unter Berücksichtigung des gesundheitsbezogenen Involvements einer Person

Im Rahmen der Debatte über die Transparenz medizinischer Versorgung gewinnen Arztbewertungsportale (ABP) als eine konsumentenorientierte Möglichkeit der Arztbewertung und -wahl an Bedeutung. Diese Studie untersucht in einem Experiment den Einfluss der Anzahl vorhandener Online-Bewertungen (Volumen) sowie der durchschnittlichen Bewertung auf einem Arztprofil (Valenz) in einem ABP auf die Einstellung zu einem Arzt sowie die Rolle, die das gesundheitsbezogene Involvement einer Person dabei spielt. Die Ergebnisse zeigen, dass Volumen und Valenz die Einstellung zu einem Arzt stark beeinflussen, mit einem deutlich stärkeren Einfluss der Valenz. Ein niedriges Volumen sowie eine negative Valenz der Online-Bewertungen führen zu einer negativeren Einstellung. Die Studie bestätigt auch eine Wechselwirkung beider Faktoren auf die Einstellungsdimensionen und weist, bei Interaktion beider Faktoren, einen schwachen Einfluss des gesundheitsbezogenen Involvements auf das Vertrauen zum Arzt nach.