Das Internet zählt zu einer wichtigen Informationsquelle zum Thema „Gesundheit“. Aufgrund von geringen Qualitätskontrollen haben Laien aber kaum die Möglichkeit zu beurteilen, welche Quellen glaubwürdig sind. So kommt die Frage auf, anhand welcher Kriterien sich Nutzer von Gesundheits-Websites bei der Glaubwürdigkeitsbeurteilung orientieren.
Für die Arbeit wurde die Prominence-Interpretation-Theory herangezogen. Eine zentrale Annahme ist, dass eine erkrankte Person eine medizinische Website anhand anderer Kriterien beurteilt, als eine nicht erkrankte Person. Das bedeutet, dass betroffene Personen bei der Glaubwürdigkeitsbeurteilung eher auf inhaltliche Aspekte der Website achten, nicht betroffene auf oberflächliche.
Zur Bearbeitung der Fragestellung diente eine Online-Befragung, bei der die Teilnehmer die Glaubwürdigkeit einer fiktiven Website beurteilten. Dabei wurden der Einfluss dreier Faktoren untersucht: Das Foto eines Arztes, ein Gütesiegel und die Textqualität.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Foto sowie das Gütesiegel kaum in der Glaubwürdigkeitsbeurteilung niederschlagen. Dagegen hat die Textqualität einen entscheidenden Einfluss darauf, wie die Glaubwürdigkeit einer medizinischen Website eingestuft wird. Zudem stellte sich heraus, dass Personen, die selbst von einer Krankheit betroffen sind, vermehrt auf inhaltliche Aspekte achten. Die Website mit dem qualitativ minderwertigen Text wurde von Personen mit erhöhter Betroffenheit als weniger glaubwürdig beurteilt.
Glaubwürdigkeit von Online-Gesundheitsangeboten
Beeinflussen Gütesiegel, Fotos und die Textqualität die Glaubwürdigkeit von Online-Gesundheitsangeboten?