Zentrales Thema ist, wie sich medial vermittelte Information im Bereich der Ausländerproblematik auf Einstellungen und Meinungen des Einzelnen auswirkt und emotionale Assoziationen hervorruft. Im Mittelpunkt steht individuelles psychisches Einstellungsverhalten vor dem Hintergrund sozialisationsrelevanter Mediennutzung. Herausgefiltert werden jene psychologischen Wirkfaktoren, die ausgelöst durch medialen Kulturkontakt, Xenophobie zum integralen Bestandteil unseres soziokulturellen Systems machen. Vor dem Hintergrund der welthistorischen Rahmenbedingungen des Rassismus wurde versucht, das Phänomen Fremdenfeindlichkeit theoretisch fassbar zu machen. Unter Berücksichtigung der theoretischen Grundlagen der Medienwirkungsforschung wird erörtert, in welcher Weise der Transport fremdenfeindlicher Klischees durch die Massenmedien Einfluss auf die reale Alltagswelt nimmt.
Im empirischen Teil wurde mit der Methode der Medienbiografie der mikrosoziale Kontext mit 5 Intensivinterviews untersucht. So konnte die negative Rolle der Massenmedien als Sozialisationsagenten für die Entstehung, Verbreitung bzw. Verstärkung von Vorurteilen nachvollzogen werden. In Verbindung mit ethnopsychoanalytischen Ansätzen konnten damit die unbewussten Wurzeln für fremdenfeindliche Einstellungen freigelegt werden. Damit ließ sich zeigen, inwieweit Angst und Vorurteile durch mediale Ab- und Ausgrenzung des Fremden gezielt geschürt werden und damit zu einer Radikalisierung unserer Alltagskultur beitragen.
Fremdenfeindlichkeit – Komplexes Wechselspiel zwischen individueller Sozialisation und medialem Kulturkontakt
Die Konfrontation mit dem Fremden und daraus entstehende psychologische Abwehrmechanismen im Alltagshandeln des Einzelnen