Professor Karl-Friedrich Boerne, Lena Odenthal, Freddy Schenk oder Charlotte Lindholm – sie sind nur einige des agierenden Tatortpersonals, das 2010 nahezu wöchentlich 8,34 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte lockte und für 90 Minuten in den Bann der Bilder zog. Bilder, die nicht nur das Verbrechen zu Tage fördern, sondern ebenfalls Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit transportieren. Das Forschungsinteresse der Studie besteht darin, die Art und Weise, in der die männlichen und weiblichen Charaktere des „Tatort“-Personals dargestellt werden, zu untersuchen. Hierfür wurde eine inhaltsanalytische Untersuchung von 15 „Tatort“-Folgen aus dem Jahr 2010 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die betrachteten „Tatort“-Charaktere weder „die Frau“ noch „den Mann“ repräsentieren. Im Großen und Ganzen nutzt der „Tatort“ das Potenzial einer Krimiserie, neuartige Geschlechterdarstellungen zu entwerfen und dabei zum Teil traditionelle Geschlechtergrenzen zu überschreiten.
Frauen und Männer im Fadenkreuz
Eine inhaltsanalytische Untersuchung der Darstellung ermittelnder männlicher und weiblicher Charaktere in der Krimireihe "Tatort"