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Fotoromane in Jugendzeitschriften

Eine qualitative Studie zu Nutzung und Funktionen eines multimedialen Genres.

Die zentrale Forschungsfrage der Magisterarbeit lautete: „Warum rezipieren Jugendliche Fotoromane in Jugendzeitschriften?“
Untersucht wurde unter anderem, welche Funktionen Fotoromane für Jugendliche haben. Ein Schwerpunkt der Analyse lag bei der Multimodalität der Darstellung der Inhalte in Fotoromanen (Bild und Schrift).
Es wurden qualitative Leitfadeninterviews mit NutzerInnen von Fotoromanen geführt, die mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Ausgewählte Interviewsequenzen wurden zusätzlich mit einem diskursanalytischen Verfahren ausgewertet.
Die Analyse der semiotischen Codes im Fotoroman ergab, dass ein differenziertes Zusammenspiel visueller und verbaler Strukturen vorliegt, wobei jeder Code je bestimmte Funktionen erfüllt.
In Anlehnung an die British Cultural Studies wurden neben Funktionen der Fotoromane auch soziale und individuelle Rahmenbedingungen der RezipientInnen thematisiert. Fotoromane fungieren für die Interviewten als Ratgeber, liefern Handlungsanweisungen und haben eine aufklärende Funktion in Bezug auf Körpererfahrungen und Sexualität.
Im Verlauf der Analyse der Interviews hat sich in Bezug auf die Haltung der RezipientInnen gegenüber Fotoromanen ergeben, dass den Geschichten und Inhalten, wenn auch oft zuerst bestritten, ein hoher Grad an Ernsthaftigkeit beigemessen wird. Dabei entsteht auch ein gewisses Maß an Identifikation mit den gezeigten Charakteren und erlebten Situationen der DarstellerInnen.