Die mediale Präsenz transgeschlechtlicher Personen ist in den letzten Jahren rasant angestiegen. Transpersonen sind nicht nur Stars von TV-Serien, sondern insbesondere in den USA unter Donald Trump immer wieder im Mittelpunkt politischer Debatten, die vor allem in den Medien ausgetragen werden. Aber wie werden Transpersonen tatsächlich medial konstruiert?
Auf Basis der Diskurstheorie Michel Foucaults wird die Berichterstattung in dieser Arbeit durch eine qualitative, kategoriengeleitete Inhaltsanalyse dekonstruiert. Untersucht wurden 21 Artikel aus drei US-amerikanischen Tageszeitungen mit unterschiedlicher politischer Leitlinie: Die New York Times, die USA Today sowie die New York Post. Die Untersuchungszeiträume umfassen je drei Monate im Jahr 2015 sowie drei Monate vom Dezember 2017 bis März 2018.
Zentrales Ergebnis sind drei Diskurse, die jeweils zeitungsübergreifend auftreten. Der Viktimisierungsdiskurs (1) rückt die prekäre Lage sowie den gesellschaftlichen Kampf von Transpersonen in den Mittelpunkt. Der Politdiskurs (2) lässt sowohl Transpersonen als auch deren Gegner zu Wort kommen und stellt insbesondere Rechtsprechung ins Zentrum der Berichterstattung. Der Artifizialismusdiskurs (3) wertet Transgeschlechtlichkeit stark ab und stellt diese als etwas Künstliches dar. Dennoch setzen alle drei Zeitungen die Diskurse auf eine Art und Weise um, die ihre jeweilige Leitlinie und damit insgesamt das politische Spektrum in den USA abbildet.