Tragen die eigenproduzierten fiktionalen Filme des Schweizer Fernsehens mit relevanten Inhalten zum Service public bei?
Die Frage nach der Relevanz und dem damit verbundenen Beitrag zum Service public der fiktionalen Unterhaltung nimmt sich der Abseitsstellung an, durch welche sich die Unterhaltung in der medien- und kommunikationswissenschaftlichen Diskussion um die Qualität der Fernsehprogramme auszeichnet, dessen Interesse vor allem dem Informationsprogramm gilt. Die Unterhaltung ist jedoch auch fester Bestandteil des Programmauftrags, wie die Konzession für die SRG SSR idée suisse zeigt. Und auch die Unterhaltung hat – wie die Information – dem Kriterium der Relevanz zu genügen. In Anlehnung an die Nachrichtenwerttheorie und die in ihr definierten Relevanz-Indikatoren findet eine diskursive Auseinandersetzung mit den eigenproduzierten fiktionalen Filme der Reihe SF Schweizer Fernsehen 2009 statt. Diese zeigt, inwiefern auch die fiktionale Unterhaltung mit der Vermittlung von relevanten Inhalten einen Beitrag zum Service public leistet. Dieser zeichnet sich durch eine der Lebenswelt des Zuschauers nahen Darstellung einer Schweizer Realität aus, innerhalb der Konflikte thematisiert werden, die eine überindividuelle Betroffenheit schaffen und zusammen mit der sachgerechten Information zu politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhängen einen öffentlichen Erfahrungshorizont bilden, dessen Relevanz sich aus der Vermittlung auf beiderlei Ebenen von Betroffenheit erschließt.