Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Media Equation These der beiden amerikanischen Wissenschaftler Byron Reeves und Clifford Nass. Diese Theorie besagt, dass Regeln, die für die zwischenmenschliche Interaktion gelten, unbewusst auf den Umgang mit Computern, Fernsehen und Neuen Medien übertragen werden.
Gegenstand der Arbeit war, die Theorie aufzuarbeiten, kritisch zu reflektieren und anhand von zwei eigenen Experimenten deren Gültigkeit erneut zu testen. Auf Grundlage der möglichst originalgetreuen Replikation und Modifikation des Höflichkeitsexperiments wurde geprüft, inwieweit die originalen Ergebnisse bestätigt werden konnten und ob die Zufriedenheit der Probanden Einfluss auf die Leistungsbewertung des Computers hatte.
Es zeigte sich, dass sich die Probanden – entgegen den Originalergebnissen – nicht höflich gegenüber einem Computer verhielten und dass andere Faktoren, wie der Grad des Involvements und die Zufriedenheit, in neuen Studien Beachtung finden sollten. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Media Equation These nicht uneingeschränkt gültig ist, was in zukünftigen Untersuchungen weiter erforscht werden muss.