Gewissheit haben und Ungewissheit darstellen, mit plausibler und glaubwürdiger Berichterstattung starke Evidenz erschaffen, Kontroverse und Unsicherheit herstellen: Wie machen das TV-Wissenschaftsjournalisten? Wie kann das gemessen werden? Es liegt in der Hand des Journalisten einen Beitrag, beispielsweise über Molekulare Medizin, klar und einseitig oder kontrovers und schwach evident darzustellen. Für den Journalisten ist Evidenz hierarchisch abgestuft, als dargestellter Kausalitätsbeleg eines Sachverhalts. Er präsentiert eine These, die er mit unterschiedlich plausiblen Aussagen von unterschiedlich qualifizierten Quellen befürwortet oder widerlegt.
Durch die Inhaltsanalyse werden diese Evidenzquellen und ihre Präsentationsweisen in jedem Beitrag erfasst und brauchbar für die weitere Berechnung von Belief-, Doubt- und Plausibilitätsmaße. Anhand der Evidenztheorie werden die Schwäche, die Stärke und die Brüchigkeit der dargestellten Evidenz analytisch erfasst, berechnet und modelliert, dann daraus folgend die dargestellte Fragilität erfasst.
Ergebnis der Clusteranalyse ist, dass sich die Evidenz- und Fragilitätsdarstellung in TV-Wissenschaftsmagazinen über Molekulare Medizin anhand von Darstellungsmustern beschreiben lässt. Die molekular-medizinischen Sachverhalte werden im deutlich überwiegenden Teil der untersuchten Beiträge stark evident, schwach unsicher, und demnach stark vertrauenswürdig und sehr plausibel dargestellt.
Evidenz- und Fragilitätsdarstellung in TV-Wissenschaftsmagazinen
Eine Inhaltsanalyse zur Erfassung und Modellierung
journalistischer Evidenz- und Fragilitätsdarstellung
in TV-Wissenschaftsbeiträgen zum Thema Molekulare Medizin
unter Anwendung einer Evidenztheorie.