Nach teils gescheiterten Versuchen ihrer Vorgänger will die EU-Kommission unter Präsident Barroso ihre Öffentlichkeitsarbeit überarbeiten. Mit einer neuen Strategie will sie die Bürger von der Gemeinschaftspolitik überzeugen. In der Arbeit wird das Barroso-Konzept analysiert. Nach einem Abriss der bisherigen Öffentlichkeitsarbeit der Kommission seit 1992 untersucht die Verfasserin die Strategie der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margot Wallström, inhaltsanalytisch. Zusätzlich wurden Interviews mit Kommissionsbediensteten, Journalisten und Vertretern Brüsseler Non-Profit-Organisationen durchgeführt.
Die Untersuchung zeigt, dass das Konzept der Kommission innovative Ansätze vermissen lässt. Dennoch sind die meisten Maßnahmen längst überfällig. Für ihre Arbeit hat die Kommission einen Fahrplan aufgestellt, an dem sich ihr Erfolg messen lässt. Das Gleiche soll für eine Neuausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit aller Akteure geschehen.
Alle Interviewten begrüßen grundsätzlich die Reform-Bemühungen. Aussagen von Kommissionsmitgliedern weisen auf eine schrittweise Umsetzung der Maßnahmen hin, aber auch auf erhebliche interne Komplikationen. Die meisten der befragten Korrespondenten und Organisationsvertreter empfinden die Strategie dagegen als Versuch Brüssels, politische Informationen zu lenken. Wesentliche Punkte wie Verständlichkeit, Relevanz von Informationen sowie Zugang zu diesen sieht das Gros von ihnen mit den Maßnahmen nicht erfüllt.
Europa kommunizieren
Herausforderungen und Tendenzen in der Öffentlichkeitsarbeit der Europäischen Kommission. Eine Fallstudie der Strategie Margot Wallströms