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Entwicklung und Prognosen des digitalen Fernsehens in Deutschland

Die Entwicklung des digitalen Fernsehens in Deutschland ist seit dem Start des ersten digitalen Pay-TV-Senders DF1 vor fünf Jahren sehr langsam verlaufen. Momentan besitzen gerade einmal 5 Prozent der deutschen Bevölkerung die Möglichkeit, digitale Fernsehsignale zu entschlüsseln. Die geringe Ausstattung der Haushalte mit Empfangsgeräten hemmt Wirtschaft und Programmveranstalter, in neue Angebote zu investieren. Diese Aufwendungen sind jedoch nötig, damit das neue Medium für die Bevölkerung einen Mehrwert darstellt und akzeptiert wird. Die Arbeit stellt den Stand des digitalen Fernsehens im Jahr 2000 unter technischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten dar und versucht, die Entwicklung bis zum Jahr 2010 zu prognostizieren. Neben intensiver Literaturrecherche wurden dazu im Frühjahr 2000 sieben Experteninterviews geführt.
Die Verbreitung des neuen Mediums wird in den nächsten Jahren schneller verlaufen als bisher. Die Einigung auf einen einheitlichen Software-Standard bei den Endgeräten beschleunigt die Ausstattung der Bevölkerung mit digitalen Empfängern. Verkauf und Ausbau des Kabelnetzes erlauben die Verbreitung von mehr Fernsehprogrammen und interaktiven Angeboten und führen zu einem Wettbewerb auf der Distributionsebene. Bis zum Jahr 2010 wird der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung voraussichtlich digitales Fernsehen empfangen.