Emotionen werden von der Werbung, den Medien oder der Politik bewusst eingesetzt, um bei den Empfängern der Nachrichten ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Insbesondere werden Furchtappelle bei Kampagnen aus dem Gesundheitsbereich eingesetzt. Jedoch ist nach über 50 Jahren Furchtappellforschung immer noch unklar, unter welchen Bedingungen Furcht effektiv zu Einstellungs- bzw. Verhaltensänderungen führt.
In dieser Arbeit wird auf die Frage eingegangen, wie sich die Forschung im Bezug auf den Einfluss von Furcht auf Persuasion im Laufe der Zeit entwickelt hat. Darüber hinaus wird dargestellt, welche Determinanten einen Einfluss auf die Verarbeitung von Furchtappellen haben.
Dazu werden Theorien erläutert, die eine führende Rolle in der Forschung übernommen haben, angefangen bei den Triebtheorien über das Parallel Process Modell, dessen Erweiterung und der Protection Motivation Theorie bis hin zur Stufentheorie zur Verarbeitung von furchterregender Kommunikation. Danach wird auf Studien eingegangen, die anhand einzelner Variablen klassifiziert werden.
Es zeigt sich nicht nur, wie sich die Rolle der Furcht in den Modellen im Laufe der Forschung geändert hat, sondern auch, dass Studien viele verschiedene, teils inkonsistente Ergebnisse hervorgebracht haben. Dies liegt unter anderem an den unterschiedlichen Aufbau der Studien, den gewählten Untersuchungsthemen und letztlich auch am Einfluss verschiedener Persönlichkeitsmerkmale auf die Wirkung von Furchtappellen.