Auch wenn es manchen schmunzeln lässt: Plattdeutsch, oder auch Niederdeutsch, ist in Norddeutschland immer noch als Zweitsprache präsent. Auch in den Medien. Die Verantwortung für den Erhalt der alten Sprache war gerade im Zuge eines ‚Europas der Regionen‘ interessant geworden. Der Begriff ‚Medien‘ impliziert heute aber nicht mehr nur die traditionellen Publikationsformen Rundfunk und Presse, sondern auch das Internet. Als Beispiel für die Verbreitung plattdeutscher Inhalte im Internet wurde das Angebot der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Radio Bremen mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht.
Als Ergebnis lässt sich sagen, dass der Onlineauftritt Radio Bremens potenziell sehr wohl die Förderung und den Erhalt der niederdeutschen Sprache unterstützt. Doch verschiedene Faktoren erschweren den Produzenten eine webtechnische Aufbereitung, die den Funktionen und Möglichkeiten des Internet vollends gerecht werden würde. Zum einen ist da die streng programmorientierte Ausrichtung öffentlich-rechtlicher Onlineaktivitäten zu nennen: Durch ständig weniger werdende plattdeutsche Programmelemente im Hörfunk und Fernsehen von Radio Bremen ist die Basis für eine Ausweitung des Onlineangebotes nicht gegeben. Mangelnde sprachpolitische Richtungsvorgaben seitens des Bundeslandes Bremen und des Bundes sowie unzureichende Informationen über einen potenziellen User vervollkommnen das Dilemma, in dem das Webangebot steckt.
Eine alte Sprache trifft auf ein neues Medium
Das plattdeutsche Onlineangebot von Radio Bremen