transfer 6(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Effizienz infotainisierter Gesundheitsbotschaften im Fernsehen

Eine empirische Studie

Gesundheitsbotschaften sind auf massenmedialem Weg schwer vermittelbar. Daraus leitete sich die Forschungsfrage der vorliegenden Studie ab, ob Infotainment die Effizienz massenmedial vermittelter Gesundheitsbotschaften erhöhen kann. Es ergeben sich drei Theoriebereiche: Effizienz persuasiver Kommunikation, Gesundheitskommunikation und Infotainment.
Um die Effizienz persuasiver Kommunikation testen zu können, wurden Wirkungsfaktoren berücksichtigt, die als Vorstufen einer Überzeugungswirkung gelten können. Dafür wurde ein Wirkungsmodell – die „Persuasionspyramide“ – entwickelt. Darin werden die sechs Persuasionsfaktoren, die Kommunikation auslösen können, zusammengestellt: Gefallen des Beitrags, wahrgenommene Beitragskompetenz, thematische und motivationale Relevanz, Erinnerung und Persuasion. Darüber hinaus gibt das Modell Einflüsse auf die Persuasionsfaktoren an. Das sind Medienmerkmale, wie hier der Infotainmentgehalt und Personenmerkmale.
Das Forschungsanliegen – die Effizienz infotainisierter Gesundheitsbotschaften zu untersuchen – wurde methodisch durch ein Experiment mit zwei Messzeitpunkten umgesetzt. Getestet wurden fünf inhaltlich identische Versionen eines Fernsehmagazinbeitrags, die sich hinsichtlich ihres Infotainmentgrades systematisch unterschieden.
Die Ergebnisse des Experiments weisen das Zusammenwirken der Persuasionsfaktoren, sowie den Einfluss von Medien- und Rezipientenmerkmalen bei der Vermittlung einer Gesundheitsbotschaft nach. Generell konnte die Untersuchung das positive Wirkungspotential von Infotainment bei der Gesundheitskommunikation aufzeigen.