Mit dem in dieser Arbeit entwickelten Modell einer „emanzipatorischen Öffentlichkeitsarbeit“ wird ein Weg aufgezeigt, der marginalisierte Teilöffentlichkeiten über Kulturarbeit zur Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Partizipationschancen motiviert.
Auf einer kritischen Analyse von Habermas’ konsensorientiertem Modell einer Bürgerlichen Öffentlichkeit aufbauend, bilden in einer so bestimmten „dissenten Öffentlichkeit“ interpersonelle Öffentlichkeitsarbeits-Techniken, wie sie Burkart in seinem Modell der „Verständigungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit“ formuliert, den Ausgangspunkt des Argumentationsgangs. Dabei werden Erfahrungen aus der Vermittlungstätigkeit von Kulturinstitutionen vergleichend herangezogen. Dort wurden unter dem Begriff „Keywork“ Techniken einer Kommunikationsarbeit mit dem Publikum entwickelt und erprobt, die es schaffen, auch institutionsferne Gruppen an die Häuser zu binden und deren kulturelle Eigenaktivität anzuregen.
Als Ergebnis dieser Analyse wurden Techniken einer Öffentlichkeitsarbeit herausgefiltert, die es schaffen, bei den TeilnehmerInnen kulturelle und somit gesellschaftliche, wie damit letztendlich auch politische Eigenaktivität anzuregen; eben emanzipatorisch zu wirken.
Als Fallbeispiel für die praktische Umsetzung der „emanzipatorischen Öffentlichkeitsarbeit“ bei kulturellen Kommunikationsprojekten im allgemein zugänglichen, öffentlichen Raum dient das Projekt „Hernals hören“, welches 2006 im 17. Wiener Gemeindebezirk durchgeführt wurde.
Durch Kulturvermittlung zur Partizipation
am Beispiel des Stadtteil-Kommunikationsprojekts
„Hernals hören“ rund um den Wiener Dornerplatz, 2006