Zwei Drittel der Bundespolitiker sind mit dem Ziel, neue Wähler zu gewinnen und den Austausch mit den Bürgern zu erweitern, in sozialen Onlinenetzwerken unterwegs, in denen das Verbreiten von Inhalten durch vereinfachte Funktionen erleichtert wird. Beitragsmerkmale, die Bürger im Web 2.0 zu einer Reaktion bewegen, sind von der Kommunikationsforschung jedoch noch nicht gefunden.
Beschrieben ist ein Selektionsvorgang, für dessen Erklärung es unterschiedliche theoretische Ansätze gibt. Es wird sich der kognitionspsychologischen Deutung der Nachrichtenwerttheorie nach Eilders bedient und geprüft, inwiefern sich Auswahlprozesse in Onlinenetzwerken durch dieses Konzept erklären lassen.
Eine Inhaltsanalyse von Politiker-Beiträgen bei Facebook und den Reaktionen der Nutzer zeigt, dass die Entscheidung, eine der Reaktionsfunktionen zu nutzen, zum Teil auf inhaltliche und formale Merkmale zurückzuführen ist, ein großer Teil der Varianz aber nicht erklärt werden kann und weiterer Forschung bedarf.
Drittstimme: Facebookpost
Eine inhaltsanalytische Untersuchung zur Funktion inhaltlicher und formaler Beitragsmerkmale für die Selektion von Politiker-Beiträgen durch Facebook-Nutzer.