Gegenstand der Analyse sind die täglichen Talkshows, die sog. ‚Daily Talks‘ wie „Arabella“, „Franklin“ oder „Vera am Mittag“. Ausgangspunkt ist die Selbstverpflichtung der Dailies, ein ‚demokratisches Diskussionsforum‘ zu sein und Lebenshilfe zu bieten.
Die Arbeit will das Genre beim Wort nehmen und seinen hohen Anspruch überprüfen. Dabei sollen zwei Ebenen untersucht werden: die dramaturgische Struktur und der Inhalt. Als Dreh- und Angelpunkt der Untersuchung wurde eine Gästetypologie entwickelt, die als zentrales Element zur Beschreibung der Sendungsdramaturgie heran gezogen wird. Sie beschreibt insgesamt sieben typische Akteure: Dickenhasser, Standhafte, Bekehrte, Missionare, Sympathisanten, Extrovertierte und Bedauernswerte.
In einem quantitativen Teil werden insgesamt 21 Sendungen mit Hilfe der Typologie ausgewertet: z.b im Hinblick auf Auftrittsreihenfolge und -häufigkeiten. Auf inhaltlicher Ebene fokussiert die Arbeit das Thema ‚Übergewicht‘ und dessen Umsetzung im Daily Talk. Methodisch wird hier auf eine qualitative Interaktionsanalyse zurückgegriffen. Die Ergebnisse legen nahe, dass jegliches Potenzial, das den Dailies zugestanden werden könnte (Forum, Förderung der Medienkompetenz, Problemlösung) der Inszenierung zu Unterhaltungszwecken geopfert wird.
Diskussionsforum Daily Talk?
Die Verhandlung von Körpernormen dargestellt am Beispiel der 'Dicken-Shows'