Die Entwicklung der digitalen Technik und die damit einhergehende Konvergenz von Fernsehen und Internet sind seit Jahren ein zentraler Punkt in den Überlegungen über die Gestalt der künftigen Fernsehlandschaft. Gedanken an eine Fernsehzukunft, bei der für Alles extra bezahlt werden muss und in der große Medienunternehmen – insbesondere der Kirch-Konzern – alle interessanten Sport- und Spielfilmrechte kaufen, um sie dann auf ihren eigenen Sendern gegen Bezahlung zu übertragen, verunsichern die Öffentlichkeit. Denjenigen Zuschauern, die nicht bezahlen wollen (oder können) oder die nicht die notwendigen technischen Geräte besitzen, bleiben nicht einmal die öffentlich-rechtlichen Programme zugänglich, da -; so die Schreckensvision – die privaten Anbieter anderen den Zugang zur digitalen Technik verwehren.
Zentraler Gegenstand der Arbeit ist, was die Einführung des digitalen Fernsehens (bis spätestens 2010) nun wirklich bedeutet. Folgende Fragen werden in diesem Zusammenhang gestellt: Muss für jede Sendung dann extra bezahlt werden, haben wir bald 500 Programme, ist der Zugang zum digitalen Fernsehen chancengleich und diskriminierungsfrei, entwickelt sich der Fernseher zum Multimedia-Gerät? Oder verändert sich durch die digitale Technik eben nur die Übertragungsart und es bleibt prinzipiell Alles beim Alten? Um diesen Fragen nachzugehen, werden die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Hintergründe im europäischen Vergleich – mit besonderer Berücksichtigung der EU-Rechtsprechung – dargestellt.
Diskriminierungsfrei und chancengleich?
Die Entwicklung des Digitalfernsehens in Deutschland