Mit der Verbreitung des Internet sind große, hoffnungsvolle Erwartungen, wie ein globales, virtuelles Zusammenwachsen und die Entstehung einer elektronischen Demokratie verbunden. Dabei stützt man sich auf die Annahme, das Internet biete neue und weit reichendere Möglichkeiten der politischen Partizipation für die Bürger und man könne der allgemein unterstellten Politikverdrossenheit entgegenwirken. Fraglich ist, ob demokratietheoretisch das Internet politische Gleichheit fördert und zu einer Stärkung der politischen Informations-, Diskussions- und Partizipationschancen der Bürgerinnen und Bürger führt. Dem entgegen steht u.a. die These eines Digital Divide, wonach ein Teil der Bevölkerung von den Potenzialen des Internets ausgeschlossen sein wird.
Die Arbeit behandelt die individuelle politische Kommunikation deutscher Bundesbürger im Internet und untersucht, wie sich diese je nach sozioökonomischem Status bzw. Bildungsgrad und weiteren Faktoren, welche in der Wissensklufthypothese formuliert werden, unterscheidet und ob sich tatsächlich Klüfte in der Nutzung abzeichnen. Behandelt werden Erkenntnisse aus dem Bereich der Wissenskluftforschung, der Onlinenutzungsforschung, aber auch der Partizipationsforschung.
Die empirische Auswertung erfolgte als Sekundärauswertung anhand der Erhebungsdaten des IfMK der TU Ilmenau für das DFG-Projekt „Politische Onlinekommunikation“ aus der Erhebungswelle 2004.