transfer 7(2) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Die Wirkung von weiblicher körperlicher Attraktivität in den Medien auf das Körperbild von Frauen

Eine experimentelle Untersuchung zu Medienwirkungen auf der Grundlage der Theorie sozialer Vergleiche

Die Zunahme der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und die wachsende Prävalenz psychogener Ess-Störungen bei Frauen in modernen Gesellschaften wird unter anderem auf die Allgegenwart schlanker und attraktiver Mediendarstellerinnen zurückgeführt.

Im vorliegenden Experiment wurde auf der Grundlage der Theorie sozialer Vergleichsprozesse der Einfluss von weiblichen Models auf Fotos auf das Körperbild und Selbstwertgefühl von jungen Frauen untersucht.

Nicht alle Frauen werden gleichermaßen von den Mediendarstellungen beeinflusst: Je eher Frauen die Wirkung ihres äußeren Erscheinungsbildes auf andere Menschen in der sozialen Umwelt reflektieren, desto größer die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, desto ausgeprägter der Drang nach Schlankheit und desto geringer das Selbstwertgefühl nach körperbezogenen Vergleichen mit den attraktiven Mediendarstellerinnen. Darüber hinaus erweisen sich die Orientierung an und Identifikation mit attraktiven Frauen in den Medien sowie eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers als Bedingungen für die Empfänglichkeit attraktivitätsbezogener medialer Botschaften.