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Die „Wir schaffen das“-Debatte – Eine akteurszentrierte Framing-Analyse des medialen Asyl-Diskurses

Die Konfiguration von Frames zum Thema Asyl und deren zeitliche Entwicklung im Laufe des Jahres 2015 sind Kern der Arbeit. Es wurde eine quantitative Inhaltsanalyse der inhaltsbezogenen Frames in Medientexten der Süddeutschen Zeitung und WELT im Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis 14. Januar 2016 und eine explorative Clusteranalyse durchgeführt. Die sieben resultierenden Akteurs-Frames betonen unterschiedliche Aspekte der Asyldebatte: Die humanitäre Katastrophe, die Flüchtlingszuwanderung als europäisches Problem, Asylkritiker und Fremdenfeindlichkeit, das Chaos in der Asyl-Verwaltung, die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen, die zurückhaltende Besorgnis und der Wirtschaftsfaktor Asyl. Insgesamt nimmt das Framing der Asyldebatte in der Berichterstattung der zweiten Jahreshälfte stark zu. Fokussierte Deutungsrahmen verschiedener Akteure bilden sich erst im Laufe des Jahres aus. Das Framing ändert sich durch Schlüsselereignisse insbesondere bei schwach ausgeprägten Deutungsmustern.