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Die Rolle des Moderators in politischen Talkshows am Beispiel von Sabine Christiansen und Michel Friedman

Diese Arbeit beschäftigt sich mit politischen Talkshows im Fernsehen, insbesondere mit dem Einfluss, den der Moderator auf den Verlauf der Diskussion ausübt. In einer vergleichenden Inhaltsanalyse der Sendungen ‚Sabine Christiansen‘ (ARD) und ‚Vorsicht! Friedman‘ (HR/ORB) soll herausgearbeitet werden, ob und wie der Moderator die Tendenz zur Selbstdarstellung eindämmen und die Sachdiskussion fördern kann.
Zunächst wird das noch recht junge Format der ‚politischen Talkshow‘ und seine Funktionen im Rahmen der Politikvermittlung erläutert. Im Anschluss wird eine quantitative Inhaltsanalyse von jeweils drei Sendungen der beiden Talkformate durchgeführt. Dabei wird anhand eines von der Verfasserin selbst entwickelten Kategoriensystems zum einen ermittelt, wie sich die Moderatoren verhalten (wie viele Redebeiträge bringen sie ein, wie groß ist der Anteil an Fragen, Nachfragen, wie kritisch sind ihre Redebeiträge usw.). Zum anderen wird das Verhalten der Diskutanten erfasst (wie oft wird die eigene Partei gelobt, wie oft der Gegner kritisiert, bleiben sie am vorgegebenen Thema oder gelingt es ihnen, ihre eigenen Themen unterzubringen, wird die Rederechterteilung durch den Moderator respektiert, wie viele Lösungsvorschläge werden eingebracht usw.).
Die Auswertung der Daten soll Aufschluss darüber geben, wie sich der Moderationsstil Christiansens und Friedmans voneinander unterscheidet, welchen Effekt dies auf das Redeverhalten der anderen Diskutanten hat, und welchen Charakter die Diskussion dadurch annimmt.