Aktuell lässt sich eine zunehmende Aversion gegenüber etablierten Nachrichtenmedien beobachten. Gleichzeitig scheint eine Hinwendung zu alternativen Online-Angeboten stattzufinden, die sich dem widmen, was oft als Verschwörungstheorien bezeichnet wird. Diese Arbeit widmet sich deshalb der Frage, warum verschwörungstheoretische Alternativmedien von ihren Nutzern rezipiert und gegenüber etablierten Medien bevorzugt werden. Dazu werden zehn Leitfaden-Interviews mit deren Nutzern analysiert. Im Fokus stehen dabei die Kritik an den etablierten Medien, relevante Eigenschaften der Alternativmedien, der Auslöser der Nutzung, die Bewertung von Glaubwürdigkeit sowie der soziale Kontext. Die Ergebnisse zeigen, dass die Alternativmedien als Gegenpol zur Mainstream-Berichterstattung genutzt werden, die als einseitig, gesteuert und unsachlich empfunden wird. Die Rezeption wird dabei vor dem Hintergrund der Theorie der kognitiven Dissonanz interpretiert. Hierzu werden mehrere Hypothesen generiert.