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Die Professionalisierung von Public Relations in einer Übergangsphase von Planwirtschaft zu Marktwirtschaft am Fallbeispiel China

Die Arbeit untersucht den Professionalisierungsgrad von Public Relations in China. Anhand theoretischer Modelle aus der Berufssoziologie sowie Professionalisierungstheorien aus der Öffentlichkeitsarbeit werden Kriterien für professionelle PR erarbeitet. Diese Kriterien – Ausbildung, Forschung, Berufsverband, Ethikkodex und Autonomie – werden im Berufsfeld der PR in China gesucht, um feststellen zu können, inwieweit Public Relations in China professionell etabliert sind. Neben dem professionellen Berufszugang wird auch die professionelle Berufspraxis, die stets Phasen der Situationsanalyse, der Planung, der Durchführung und der Evaluation beinhalten sollte, in nationalen und internationalen PR-Agenturen in Peking untersucht.

Für die Recherche wurden Interviews mit Führungspersonal von 20 PR-Agenturen sowie mit PR-Ausbildenden und Repräsentanten von Berufsverbänden in Peking durchgeführt.

Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die für das Vorhandensein eines professionellen Berufszugangs erforderlichen Kriterien im Berufsfeld der PR in China nicht oder nur teilweise zu finden sind. Betreffend die professionelle Berufspraxis im Alltag von PR-Agenturen wird aufgezeigt, dass ein großer Unterschied zwischen internationalen Agenturen und einheimischen Agenturen besteht. Internationale Agenturen arbeiten auch in China äußerst professionell, während die Professionalität in nationalen Agenturen (noch) zu wünschen übrig lässt.