Die Arbeit beschäftigt sich mit der Presseberichterstattung über die Trennung des damaligen (1996) niedersächsischen Ministerpräsidenten und heutigen Bundeskanzlers Gerhard Schröder von seiner Frau Hiltrud.
Im theoretischen Teil der Arbeit wird ein Überblick über die Entwicklung der politischen Berichterstattung gegeben. Dabei geht es unter anderem um die Personalisierung und die Privatisierung. Außerdem werden rechtliche Rahmenbedingungen beleuchtet. Es folgt die Darstellung der Biografien von Hiltrud und Gerhard Schröder und eine Schilderung der Ehe, die den beiden den Ruf der „Clintons von Niedersachsen“ eingebracht hat. Schließlich wird die verwendete Methode vorgestellt. Das verwendete Framing-Konzept fand bisher in der deutschen Kommunikationsforschung wenig Beachtung.
Für die Untersuchung wurde ein Querschnitt durch die deutsche Medienlandschaft gebildet. Seriöse Tageszeitungen wurden ebenso herangezogen wie Nachrichtenmagazine und die Yellow Press. Die Untersuchung bezieht nur Artikel ein, die sich hauptsächlich mit dem Privatleben der Betroffenen auseinander setzen (n=191, Zeitraum: anderthalb Jahre).
Insgesamt konnten acht Frames herausgearbeitet werden. Den breitesten Raum nimmt der „Die-arme-betrogene-Ehefrau“-Frame ein, es folgt der „Das-neue-Traumpaar“-Frame und der „Die-schmutzige-Scheidung“-Frame. Insgesamt wird deutlich, dass das Thema große Beachtung in der deutschen Presse fand und erstmals derart detailliert über die Privatangelegenheit eines Politikers berichtet wurde.
Die Privatisierung der Politik(er) – Ende eines journalistischen Tabus?
Der Rosenkrieg von Hiltrud und Gerhard Schröder in der deutschen Presse