Die Arbeit thematisiert die Kommerzialisierungsentwicklungen im Kinderfernsehprogramm im deutschsprachigen Raum unter besonderer Berücksichtigung des Merchandising. Es galt aufzuzeigen, wie es dazu kam, dass man mittlerweile von einem „Merchandising-Boom“ mit Themen des Kinder-TV sprechen kann.
Als Methode wurde die Zusammenschau von Forschungsergebnissen aus den Bereichen Kinderfernsehforschung, Medienökonomie und Medienpädagogik gewählt.
Es stellte sich heraus, dass sich die hinter dem Merchandising stehenden Vertragsabwicklungen, die die Lizensierung von Inhalten oder Figuren betreffen, mittlerweile zu einem zentralen Faktor in der Finanzierung von Fernsehproduktionen entwickelt haben. Es liegt im Interesse der TV-Anstalten, Lizenzprodukte auf den Markt zu bringen, um die Aufmerksamkeit zunächst auf das Programm und schließlich auch auf den Sender selbst zu lenken.
Andererseits war zu erläutern, welche Entwicklungen diesen Boom begünstigen. Es ist unbestreitbar, dass Kindheit heutzutage gleichzeitig als Medienkindheit und als Konsumkindheit verstanden werden muss. Die Mediatisierung der kindlichen Lebenswelt ist weit fortgeschritten. Auch die Kaufkraft der Kinder ist verstärkt in den Fokus der Wirtschaft getreten.
So ließ sich der Schluss ziehen, dass Kommerzialisierungstendenzen des Kinderfernsehens eingesetzt haben, die sich aus einer Abkehr von klassischen Werbeformen und einer Orientierung hin zu alternativen Vermarktungsstrategien ergeben haben.