„Wer bin ich?“ – Eine eindeutige Antwort auf die Frage nach der eigenen Identität können die Krisenkinder, durch Lebens- und Identitätskrisen geprägt, selten mehr geben. Die Individualisierung zwingt die jungen Deutschen heute, sich durch Veränderung und Ausdifferenzierung der Lebenswelt an vielfältige Rollen anzupassen.
Das Ziel der Arbeit ist es, mit Hilfe qualitativer Leitfadeninterviews, Erkenntnisse über die Identitätsarbeit durch Mediennutzung zu gewinnen. Denn ein Blick auf die Nutzungszahlen zeigt: Ein wichtiger Lebensbereich für die Krisenkinder sind die Massenmedien. Können Medien auch genutzt werden, um an der eigenen Identität zu arbeiten? In Anlehnung an den Uses-and-Gratifications-Ansatz wird versucht, die Motive für Mediennutzung mit der Identitätsarbeit zu kombinieren. Der Fokus liegt hierbei auf dem Lebensbereich ‚Arbeit’, da die berufliche Teilidentität einen wichtigen Bestandteil der Identität darstellt.
Die Ergebnisse deuten auf einen Zusammenhang der Mediennutzung mit der (beruflichen) Identitätsarbeit hin. Die Zielgruppe der Studie nutzt Medien im Sinne Bourdieus als eine Quelle von Ressourcen für die Akkumulation von Kapital, zur Absicherung ihres Status oder um sich berufliche Vorteile im jeweiligen Feld sichern zu können. Medienangebote können daher bei der Entwicklung des ‚beruflichen Ichs’ helfen, indem sie Möglichkeiten des Wissenserwerbs darstellen und damit zur Positionsverbesserung oder zur Stabilität der Identität beitragen.
Die ‚Generation Krisenkinder‘ und ihr berufliches Ich
Die Bedeutung der Mediennutzung bei der Identitätsarbeit