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Die Fußball-Weltmeisterschaft als Medienereignis

Mediatisierung einer sportlichen Großveranstaltung

Sportliche Großveranstaltungen finden in der Medienberichterstattung eine besondere Berücksichtigung und erreichen sehr hohe Reichweiten. Gegenstand der Arbeit sind die Fußball-Weltmeisterschaften als Medienereignis und eine damit einhergehende Mediatisierung. Anhand eines Zeitvergleichs der beiden Turniere 1974 und 2006 werden dabei medieninduzierte Veränderungen der sportlichen Großveranstaltung analysiert und herausgearbeitet.
Die grundlegenden Fragen lauten dabei: Wie äußert sich die Mediatisierung der Fußball-Weltmeisterschaften, welche Charakteristika machen die Veranstaltungen zu einem Medienereignis und wie haben sich diese Aspekte im Zeitverlauf entwickelt? Zur Beantwortung wurde zunächst eine deskriptive Analyse auf der Makroebene durchgeführt, bevor auf der Mikroebene der Berichterstattung Mediatisierungsaspekte in Printmedien anhand einer quantitativen Inhaltsanalyse (n=2.435 Beiträge) untersucht wurden.
Die Ergebnisse der Makroebene zeigen deutlich die gestiegene Relevanz der Medien im Kontext der Fußball-Weltmeisterschaften, die sich u.a. in mediatisierten Instrumenten, Rhythmen und Akteuren, sowie einer zunehmenden Ökonomisierung äußert. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse unterstreichen diese Entwicklung. Neben einer massiven Ausweitung der Berichterstattung und einer zunehmenden Inszenierung lässt sich insbesondere eine Zunahme der Metaberichterstattung erkennen.