Kaum eine deutsche Fernsehserie kommt noch ohne Hashtag oder Facebook Site aus (Buschow et al. 2013). So auch nicht der Tatort. Bei dieser Sendung ist vor allem Twitter der Dreh- und Angelpunkt der Social Media-Nutzung parallel zur Sendezeit der Krimiserie. Twitter verzeichnet unter dem Hashtag #Tatort mehrere tausend Tweets zu Handlung, Kommissaren und seriellen Details. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der gemeinschaftlich stattfindenden Tatort-Rezeption auf Twitter und fragt dabei nach Nutzungs- und Kommunikationsstrukturen sowie nach den Auslösern im besonderen Hinblick auf die Gemeinschaftsrezeption. Zentrales Ergebnis ist, dass in Bezug auf die Tatort-Twitterer von einer virtuellen Gemeinschaft gesprochen werden kann. Die Diskussionen erfolgen auf einem hohen, elaborierten Niveau. Themen sind die Bewertungen der Handlung und Charaktere sowie Mutmaßungen über den Täter. Auslöser und Anstoß für die Kommunikation über Twitter kann (1) der Tatort selbst oder (2) Twitter sein. Auch wenn das Rezeptionsmoment räumlich getrennt stattfindet, erfolgt das fernsehbegleitende Sprechen gemeinsam.
Die Faszination am Tatort-Twittern
Eine qualitative Analyse zur Gemeinschaftsrezeption beim Tatort