Im Jahr 2000 wurde erstmals in Deutschland eine universelle Weltausstellung veranstaltet. Das Geschehen rund um die EXPO verfolgten die deutschen Medien im Vorfeld sehr kritisch.
Ausgehend von der Frage, welches Bild die Medien von der Veranstaltung zeichneten, widmet sich der theoretische Teil der Arbeit der Geschichte der Weltausstellungen und den speziellen Umständen der deutschen EXPO.
Grundlage der empirischen Untersuchung bildet eine quantitative Inhaltsanalyse der Berichterstattung der Tageszeitungen FAZ, SZ und Bild.
Die Untersuchung inhaltlicher Merkmale der Berichterstattung bestätigt den ersten Eindruck: Insbesondere Finanzierung und Pressearbeit der EXPO, und die skeptische Haltung deutscher Journalisten gegenüber dem Konzept ‚Weltausstellung‘ erwiesen sich als wichtige Aspekte für die oft negative Beurteilung der EXPO durch die Presse.
Die Urteile der Journalisten machen deutlich, dass die Veranstalter die negativen Bewertungen durch ihre Haltung verstärkten und sich selbst zusätzlich zum Thema innerhalb der EX-PO-Berichterstattung machten.
Während die FAZ eine ambivalente Position zur EXPO bezog und einen Schwerpunkt auf eine neutrale Beleuchtung der inhaltlichen Komponenten setzte, berichtete die SZ im Vergleich negativer und dokumentierte das Fehlverhalten der Veranstalter sehr genau. Bild klärte zu Beginn über die negativen Seiten des Events auf und machte später, durch eine PR-Kampagne von Bertelsmann angestoßen, auf den hohen Unterhaltungsfaktor der EXPO aufmerksam.