transfer 17(4) » Medienpädagogik

Die Erlernbarkeit von Medienkompetenz im kommunikationswissenschaftlichen Studium:

Exemplarische Untersuchung anhand der Fähigkeit, persuasive Botschaften zu durchschauen

Die Forderung nach Medienkompetenz ist im politischen, pädagogischen und wissenschaftlichen Bereich allgegenwärtig. Welche Fähigkeiten genau der Begriff beinhaltet, ist jedoch unklar. Medienkompetenz ist nicht eindeutig definiert und zeichnet sich durch eine empirische Leere aus. Zudem ist nicht weitreichend geklärt, ob und wie Medienkompetenz vermittelt werden kann. Die Literatur (u.a. Baacke, 1996) geht davon aus, dass Medienwissen die Grundlage von weiteren medienkompetenten Fähigkeiten bildet. Studierende der Kommunikationswissenschaft bekommen im Laufe ihres Studiums Wissen aus verschiedenen Medienbereichen vermittelt. Die Arbeit ist deshalb mittels eines Quasi-Experiments der Frage nachgegangen, ob Medienkompetenz im Verlauf des kommunikationswissenschaften Studiums erlernt werden kann. Die Erlernbarkeit von Medienkompetenz wurde exemplarisch anhand der Fähigkeit, kritisch mit Medien umzugehen, untersucht. Der Fokus lag dabei auf dem Erkennen von persuasiven, medial vermittelten Botschaften. Das Medienwissen der Probanden hat sich zwar während des Studiums erhöht, eine Steigerung der Fähigkeit, persuasive Texte zu erkennen, konnte jedoch nicht festgestellt werden.