Bezogen auf den Wahlkampf 2002 geht die Arbeit folgenden Fragen nach: Welche Rolle spielt bei der Wahlentscheidung die Partei und welchen Einfluss übt der Kandidat auf die Wähler aus? Wie setzt sich das Image eines Politikers zusammen? Welche Eigenschaften des Kandidaten sind für den Wähler wichtig und welche nicht? Welche Möglichkeiten hat ein Kandidat, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren? Welche Rolle spielen Agenda-Setting-Prozesse und ist dieser Effekt für beide Kandidaten gleichermaßen ausgeprägt? Beeinflussen sich die Medien in ihrer Berichterstattung über die Kandidaten gegenseitig?
Nach einer ausführlichen Studie zur Personalisierung von Politik, zum Image eines Politikers, zum Wählerverhalten und zur Rolle der Massenmedien im Wahlkampf folgen zwei empirische Untersuchungen zur Bundestagswahl 2002.
Die Zeitreihenanalyse bestätigt die Agenda-Setting-These für die Berichterstattung über Schröder, während sich bezüglich der Berichterstattung über Stoiber die Medien an den Wählern orientieren. Es kann für beide Kandidaten kein Leitmedium identifiziert werden. Die Inhaltsanalyse der heißen Phase des Wahlkampfes zeigt in Bezug auf die Berichterstattung über die Flutkatastrophe und den Irak-Konflikt bessere Werte für Schröder als für Stoiber. Dies gilt auch für die Bewertung von Kompetenz und Charaktereigenschaften. Aufgrund der Untersuchungen können theoretische Aspekte belegt werden, die Schröder auf seinem Weg zu einer zweiten Amtszeit hilfreich waren.