Die Studie analysiert mit Hilfe einer Inhaltsanalyse die Berichterstattung der vier Nürnberger Lokalzeitungen über die Spitzenkandidaten zur Oberbürgermeisterwahl 2002.
Dabei werden folgende Fragen erörtert:
Inwieweit ist die Berichterstattung von einer Personalisierung, von einem Amtsbonus, von politischen Tendenzen und von einer unkritischen Hofberichterstattung der Nürnberger Zeitungen gekennzeichnet? Ist der Wahlkampf nach Darstellung der Zeitungen harmonisch verlaufen? Unterscheidet sich die Berichterstattung vor dem ersten Wahlgang von der Berichterstattung vor der Stichwahl?
Zunächst wird eine personalisierte Berichterstattung nachgewiesen, die sich neben den Anteilen der Kandidaten an der Berichterstattung und dem Themenkontext vor allem an den bewerteten Eigenschaften der Kandidaten zeigt.
Ein Amtsbonus für den Amtsinhaber Scholz ist nur rein quantitativ feststellbar, in der Bewertung profitiert er nicht von seinem Amt. Im Hinblick auf die Parteilichkeit bestätigen sich die bekannten Zeitungstendenzen einer eher neutralen AZ, einer konservativen Bild-Zeitung und NZ sowie links-orientierter NN.
Eine Hofberichterstattung kann anhand der Kommentare und negativen Urteile nicht ermittelt werden, aufgrund der überwiegend positiven Urteile von und über die Spitzenkandidaten kann von einem harmonischen Wahlkampf gesprochen werden.
Der Vergleich der beiden Wahlkampfphasen verdeutlicht vor allem den Einfluss des Ergebnisses des ersten Wahlgangs auf die Berichterstattung.