transfer 12(1) » Medieninhalte

Die Berichterstattung über die Fußballweltmeisterschaft 2006 in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) und in der „Tageszeitung“ (taz)

Eine vergleichende Analyse

Der Fußball ist nicht nur des Deutschen liebstes Kind, sondern mittlerweile ein millionenschwerer Wirtschaftsfaktor. Der Weltfußballverband FIFA hat inzwischen mehr Mitglieder als die UNO. Die Fußball-WM 2006 in Deutschland war ein gesellschaftliches Highlight und auch medial ein globales Großereignis. Auffällig war während der gesamten vier Wochen eine hervorragende Stimmung im Land. Die Deutschen feierten ihre Mannschaft, feierten zusammen mit den internationalen Gästen und sie feierten sich selbst. Was für das breite Publikum angenehm ist, wird für die Medien zur Gefahr: Der Sportjournalismus sieht sich bereits seit Jahren mit dem Vorwurf konfrontiert, investigative Recherchen zu vernachlässigen, stattdessen „1:0“- und „Hofberichterstattung“ zu betreiben.

Vor diesem Hintergrund wurde die Berichterstattung zur Fußball-WM näher betrachtet. Anhand eines Vergleichs der ausgewählten Medien „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) und „die tageszeitung“ (taz) wurde die Rolle der Journalisten im Zwiespalt zwischen Kult und Kommerz, zwischen Partystimmung und kritischer Distanz untersucht. Eine Kombination aus Inhalts- und Diskursanalyse gewährleistet die Verknüpfung von quantitativen und qualitativen Ergebnissen. Fazit: Beide Zeitungen unterscheiden sich stark im Umgang mit dem komplexen Thema Fußball-Weltmeisterschaft, werden dabei aber auf jeweils eigene Art und Weise den Anforderungen einer Qualitätszeitung gerecht.