transfer 26(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Die Bedeutung des sozialen Vergleichs für das subjektive Wohlbefinden nach der Social-Media-Nutzung unter besonderer Berücksichtigung dispositioneller Schutzfaktoren

Die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie z. B. Instagram kann positive und negative Folgen für das Wohlbefinden von Individuen mit sich führen. Passive Nutzungsvorgänge oder positiv verzerrte Selbstdarstellungen können u. a. Auslöser für negative Konsequenzen sein. Diese Auslöser stehen vor allem mit einem zentralen Faktor im Zusammenhang: dem Phänomen des (aufwärtsgerichteten) sozialen Vergleichs. Dadurch wird die Bedeutung von z. B. Instagram als Quelle für soziale Vergleichsprozesse mit dort vorkommenden Akteur*innen immer deutlicher. Um möglichen negativen Konsequenzen entgegenzuwirken, erscheinen Eigenschaftsfaktoren als sogenannte dispositionelle Schutzfaktoren für das Wohlbefinden von Individuen als geeignet und sollten ermittelt und gefestigt werden.
Auf dieser Grundlage wurde in der vorliegenden Arbeit eine Online-Umfrage durchgeführt und die Daten von 172 Teilnehmer*innen untersucht. Hierbei wurde das allgemeine und aufwärtsgerichtete Vergleichsverhalten mit Akteur*innen auf Instagram und dessen Auswirkung auf das subjektive Wohlbefinden nach der Instagram-Nutzung analysiert. Zusätzlich wurden die dispositionelle Achtsamkeit, der dispositionelle Selbstwert und die dispositionelle Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden als mögliche Moderatoren des Zusammenhangs betrachtet.
Die Ergebnisse besagen, dass der allgemeine soziale Vergleich und der soziale Aufwärtsvergleich auf Instagram negativ mit der positiven Affektivbilanz als Teil des subjektiven Wohlbefindens assoziiert sind. Allerdings ergaben die Moderationsanalysen der dispositionellen Eigenschaften Achtsamkeit, Selbstwert und Selbstwirksamkeit keine signifikanten Ergebnisse. Dadurch lässt sich ein Moderationseffekt final nicht eindeutig bestätigen und mögliche Gründe werden kritisch diskutiert.
Die Erkenntnisse unterstützen und erweitern bereits bestehende Forschungen, fördern aber weiterhin die Wichtigkeit zentralisiert soziale Vergleichsprozesse in Verbindung mit Social Media und deren Wirkungsweise und mögliche Präventionen für die psychische Gesundheit zu untersuchen.