transfer 14(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Die Bedeutung der Emotion in der Persuasionsforschung

Die Persuasionsforschung behandelt die Frage, wie eine Botschaft beschaffen sein muss, um beim Rezipienten eine Einstellungs- und Verhaltensänderung hervorzurufen. Emotionen als ein ständiger Begleiter fast aller unserer Entscheidungen können dabei in unterschiedlicher Weise eine Rolle spielen. Ziel der Arbeit war es, den Forschungsgegenstand in einer Gesamtübersicht zugänglich zu machen. Dazu sollten die bisherigen Ansätze herausgearbeitet, bestehende Probleme erläutert und abschließend weiteres Forschungspotenzial zum Thema aufgezeigt werden.
Nach einem Überblick zu den Bereichen Persuasion und Emotion wurde der aktuelle Forschungsstand kurz umrissen, wobei sich zwei große Forschungsfelder herauskristallisierten: Die erste Richtung befasst sich mit der Emotion als Bestandteil von Botschaften, den Emotionsappellen, die zweite Richtung mit Emotionen, die unabhängig von der Botschaft auftreten und mit ihr ursprünglich in keinerlei Zusammenhang stehen. Die beiden Bereiche wurden ausführlich beleuchtet, wobei sich drei Forschungsphasen mit unterschiedlichen Schwerpunkten abzeichneten, die zusammenfassend im 3-Phasen-Modell der emotionalen Zustände dargestellt wurden. Es stellte sich heraus, dass trotz zahlreicher Untersuchungen bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt die dargelegten Ansätze häufig an ihre Grenzen stoßen. Es ist neben weiterer Forschung v.a. notwendig, entdeckte Wirkungszusammenhänge verstärkt miteinander in Bezug zu setzen und systematisch aufzubereiten.